Friedrich Hebbel schrieb 1860 ins Tagebuch:
„Es ist möglich, daß der Deutsche einmal von der Weltbühne verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben – aber keine einzige, sich auf der Erde zu behaupten, . . . .“ – Drohbild oder unsere heutige Wirklichkeit?
Es ist nicht der Blick auf unsere Führungsschichten allein – auf die Politiker voran – der uns an die düstere Ahnung Hebbels gemahnt. Es ist auch die Gleichgültigkeit unserer Landsleute gegenüber der Lügenwelt, die sie umgibt, desgleichen gegenüber den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verkrampfungen. Hinzu kommen Ausbrüche des Irrsinns. Kann man Rufe wie „Bomber Harris, do it again!“, die an den Gedenktagen der Zerstörung von Dresden zu hören sind, anders deuten als Gestammel aus der Heilanstalt? Sie kommen von jungen Menschen! Zuletzt war es eine 25jährige Landtagskandidatin der Partei Die Linke in Sachsen, die schriftlich bekannte: „Ich bin eine Landesverräterin. Ich liebe und fördere denVolkstod!
konsum-geld im Einkaufswagen
Wir erinnern uns an das Erlebnis, das der Staatsrechtler Friedrich Grimm berichtet. In der Gefängniszelle wurde ihm 1945 von einem hohen Vertreter der Schwarzen Propaganda im Krieg (höchstwahrscheinlich Sefton Delmer) angekündigt: Wir fangen mit der Greuelpropaganda nun erst richtig an und steigern sie bis die Deutschen nicht mehr wissen, was sie tun. – Demnach dürfen wir das allgemeine Verhalten und insbesondere die zitierten Sprüche wohl als Ausdruck eines induzierten Irreseins deuten. Es ist Erfolg und Ergebnis einer seit 67 Jahren andauernden Greuelpropaganda und Umerziehung. Wie C.v.Schrenck-Notzing beschreibt, haben hochrangige Psychologen das Vorgehen hierfür in mehrjährigem Bemühen schon einige Jahre vor Kriegsende entwickelt und – wie es dem amerikanischen Stil entspricht – mit wohlklingenden humanitären Phrasen begründet.
Wären wir also – nach dem Anschein zu schließen – 67 Jahre nach der Katastrophe reif, von der Weltbühne zu verschwinden? Oder müssen wir Hebbel so deuten, daß wir längst schon abgetreten sind, ohne es allerdings bemerkt zu haben? Schon vor 30 Jahren hat ein scharf-sichtiger Beobachter, Dietrich Pfaehler, gemeint, die Deutschen gebe es gar nicht mehr. Es sei ein völlig anderes Gewimmel auf dem Boden Deutschlands zugange als ein deutsches Volk. Aber den Himmel haben wir uns nicht erworben. Und die unfeine Masse der Städte samt den zitierten Irren ist es beileibe auch nicht, die dank ihrer Eigenschaften dort angekommen wäre. Wenn es mit den Deutschen wirklich vorbei sein sollte, dann sind diejenigen von ihnen in den Himmel einer ehrenvollen Geschichte eingegangen, die den Ernst des Ringens um die Existenz ihres Volkes verstanden hatten, dafür gefallen sind, dafür zu Tode gemartert und ge-henkt wurden – oder auch noch über das Jahr 1945 hinaus ihr Bestes für ihr Volk zu geben versuchten. Diese Generation ist nun fast restlos abgetreten. Ihre Eigenschaften und die ihrer Väter waren es, die Haß, Mißgunst und Neid der Nachbarn und der globalen Spieler genährt und sie zum konzentrischen Angriff auf den Deutschen gereizt haben. Was dem Deutschen zum Überleben fehlt, muß Hebbel in dem Stück Schurkerei gesehen haben, gemeinhin Politik genannt, das dem Feind schließlich zum Sieg verhalf und dem Deutschen zu seinem Untergang.
Untergänge
Hebbel hat es gewußt. Er fährt in seinem Tagebucheintrag fort: „ . … und alle Nationen hassen ihn (den Deutschen) wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten (Tagebücher, 1.4.1860).
Als Hebbel mit bewundernswertem Gespür seine Lagebeurteilung schrieb, lagen die politischen Enttäuschungen der 1848er Unruhen zurück, und die Wenigsten mochten noch auf eine nationale Einigung hoffen. Deshalb sah Hebbel seine Deutschen wohl auf die geistigen und wissenschaftlichen Tätigkeitsfelder allein verwiesen. Daraus mußte er folgern, daß der Deutsche, die ehrliche Haut, im aufkommenden Regiment des Großen Geldes schutzlos werde untergehen müssen. Doch bald nach Hebbels Tod geschah die Reichsgründung. Was dem politischen Genie Bismarcks gelang, mußte nach Hebbels großpolitischem Weltverstehen höchst gefährdet sein. Auch der Reichsgründer wußte das. Die Rand-Europäer sahen in ihrer traditionellen Reichsfeindlichkeit ihr politisches Ziel stets in der Schwächung der europäi-schen Zentralkraft und Plünderung des Reiches. Das Testament Richelieus ist kein einzelste-hendes Zeugnis dafür. Bismarck konnte nicht verhindern, daß sich der alte Haß rund um das Reich wieder aufrichtete.
Ab 1887 wuchs unter der Pflege des Prinzen von Wales, des nachmaligen englischen Königs Eduard VII., das 1904 perfekte Komplott der Entente heran. Der Wille zur Niederwerfung des Reiches wuchs in dem Maße wie es im Frieden aufblühte. Es ist müßig, darüber zu streiten, ob Auftreten und Stil Wilhelms II. oder die Nichterneuerung des bismarckschen Rückversicherungsvertrages mit Rußland den ersten Weltkrieg ermöglicht haben. Entscheidend war der fremde Vernichtungswille. Im Versailler Diktat kam er unverhüllt zum Ausdruck. Und so, wie dieses Friedensdiktat ausgestaltet wurde, war es bereits die Ouvertüre zum nächsten Krieg für den Fall, daß sich das Reich nochmal erholen sollte. Und es erholte sich! Die alten Eigenschaften und staatsbürgerlichen Tugenden des Deutschen waren noch nicht zertrümmert. Das Reich wurde nochmal zusammengeschlagen. Und diesmal wollte man den Sack endgültig zubinden und dem Deutschen dabei die Seele abschnüren. Sich selbst sollte er verlieren; in Sack und Asche sollte er für immer gehen. Die Herrschaft über sich selbst wurde ihm 1945 genommen und nicht wiedergegeben, wie das Bundesfinanzminister Schäuble am 18.11.2011 vor der internationalen Hochfinanz bestätigte. So konnte sich „das Geld“, die tragende Idee der Sieger, den Unterlegenen nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen zu formen.
Und nun?
Nun, mit dem geistig und seelisch ausgelaugten Umerziehungsprodukt, das sich noch deutsch nennt, ist bald nicht mehr viel anzufangen. Der Wirtschaftsstandort BRD sucht dringend Fachkräfte, z.B. in Indien, weil der eigene Nachwuchs verhindert und abgetrieben oder – soweit er noch zur Welt kommt – schlecht ausgebildet wird. Von den Jungen, die noch „einen Bock“ haben, wandern viele aus; es sind jährlich mehr als 100 000. Gleichzeitig strömen Sozialhilfeempfänger aus den industriell unentwickelten Teilen der Welt herein. Die Großindustrie ist zu mehr als der Hälfte in ausländischer Hand und wird stark vom Gewinnstreben gelenkt. – Wie lange mag vorhalten, was vom alten Deutschen bislang noch nachhängt?
Es sieht im übrigen Europa nicht besser aus. In diesem Zustand ist Europa vorerst zwar immer noch ein tributfähiger Herrschaftsbereich der USA, und vor allem ihr strategisches Aufmarschgebiet gegen Rußland. So zusammengenommen, beschreibt es jedenfalls Zbigniew Brzezinski. Aber die USA müssen Europa nicht länger kritisch im Auge behalten. Sie können sich nun stärker dem pazifischen Raum zuwenden, aus dem heraus sie sich bedroht sehen. In diesem Sinn läßt sich ein Teilergebnis der Münchner „Sicherheitskonferenz“ dieser Tage beschreiben.
Was das Rand-Europa über die Jahrhunderte angepeilt hat, das scheint heute sichtbar vor seinen Augen zu liegen: Der Deutsche im Grabe. Da mag ein Herr Dr. Volker Kauder noch so kühn ausrufen: “Jetzt auf einmal wird in Europa Deutsch gesprochen.“ Er beweist damit nur mangelndes Gespür. Was sich über diesem Grab abspielt, ist so abgefeimt, so lächerlich, jämmerlich, heuchlerisch verlogen, naturwidrig und blutsaugerisch, daß Worte nicht ausreichen, es zu beschreiben. Das tödliche Spiel wird auf allen gesellschaftlichen Ebenen von Leuten betrieben, die meist noch von deutscher Abkunft sind und vorerst noch überwiegend deutsch sprechen. Man weiß aber nicht genau, ob sie eigenem Antrieb oder fremdem Auftrag folgen, wenn sie auf deutschem Boden alles fördern, was das ehedem lebendige Volks- und Kulturerbe zur Folklore eintrocknen läßt und stattdessen eine graue Weltzivilisation herbeiführt. Das Land wird zum Fleckerlteppich aus landschaftlichen Museumsflächen, Mais-Step-pen der EU-Kolchosen, Verkehrswegen, wuchernden Siedlungen und Industrie-Arealen (Agrarindustrie mit einbezogen). Die Menschen darin aber mögen zu gedankenlosen Konsumdeppen verkümmern. Der echte Deutsche soll im Museum ausgestellt werden, als Kitschfigur oder als Verbrecher. Es blüht ein Gedenk- und Museumskult zur Ablenkung von der Wirklichkeit und zur Abwehr der Selbstfindung.
Deutsche Selbstfindung
Ja, Selbstfindung! Schon zu spät? Wer weiß?!
Noch scheint es so, als müßten die Narren, die Europas Mitte zerstören halfen, erst noch selbst zur Erkenntnis ihrer Unvernunft kommen. Es waren aber nicht unsere Nachbarvölker, die das Zerstörungswerk betrieben haben, sondern ihre bornierten Führungsschichten! Werden sie in später Einsicht – dem Bild Hebbels folgend – versuchen müssen, den Deutschen wieder aus dem Grabe zu kratzen, weil die deutsche Erhebung aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist?
Oder ist der Deutsche nur scheintot? Im Umgang mit einfachen Menschen wird erstaunlich oft deutlich, wie wenig Fernsehen, Presse und Politiker an den Grundstrukturen des deutschen Menschenbildes bisher verändern konnten. Unsere Landsleute haben die Kritikfähigkeit noch längst nicht verlernt. Aber ziellos sind sie, und unverkennbar ist ihre Angst, die Meinung offen zu sagen und zu vertreten.
Die sich zuspitzende Finanz- und Währungskrise deutet jetzt schon darauf hin, daß es ohne den Deutschen nicht zu gehen scheint. Wenn der unausweichliche Zusammenbruch des Geldsystems kommt, dann wird Europa außerdem erkennen, daß nicht das Geld seine begründende Idee ist, sondern seine Einheit in all seiner Vielfalt. Dann wird der Gründungsmythos Europas nicht die Einheitswährung sein, sondern die Bewahrung und Neubelebung seines kulturellen Erbes. „Festung Europa!“ – das ist der Mythos von morgen!
Dann wird auch Rand-Europa einsehen und anerkennen, daß Deutschland das Herz Europas ist, und Europa ohne dieses Herz nicht lebensfähig. Dann mag die Stunde schlagen, da man dem Deutschen erlaubt, die ihm angehängte „Erbschuld“ abzuladen, sich zu sich selbst zu bekennen und endlich aufrecht zu gehen. Vielleicht wird dann der Deutsche – Hebbel berichtigend – seine politische Lektion endlich gelernt haben und in einem anderen Stil seine natürliche Rolle spielen als Herr Kauder es versuchte.
Die Eigenschaften des Deutschen, wie Hebbel sie insgesamt versteht, sind ihm angeboren. Solange deshalb Deutsche – wenn auch in der Stille – in ihrer Art noch leben, so lange ist Deutschland, so lange ist das Reich nicht ganz verloren.
Gruß andie Gedankenmacher
Der Honigmann
12.okt.2014
ademas:
Zbigniew Brzeziński :Chefstratege der Vereinigten Schurkenstaaten.