Debatte: Demokratie und Wahnsinn
von Ferdinand A. Hoischen ef.
Während die Welt beobachtet, wie das ägyptische Militär
mal eben mit Gewalt den erst im letzten Jahr mit 51,7 Prozent Mehrheit
demokratisch gewählten Präsidenten absetzt und unter Arrest stellt, dämmert es
selbst einigen unbeirrbaren Demokratiegläubigen, dass das Konzept der „Demokratie“
keinen Deut mehr an Herrschaftslegitimität in sich trägt als die Berufung auf
den „göttlichen Willen“. Die Vorstellung, eine Regierung könne spontan durch den
übereinstimmenden Willen einer Mehrheit von Individuen in einem Land entstehen
und zu einer kollektiven Struktur gerechter Herrschaft werden, beruht mehr auf
dem Glauben an Magie denn auf historischem Beweis. Politische Systeme sind in Wirklichkeit
ausnahmslos gegründet auf die Ambitionen sich elitär dünkender Männer und
Frauen, die ihre Belange im Vergleich zu denjenigen gewöhnlicher Menschen, die
sie abschätzig als „Masse“ oder „Lieschen Müller“ abtun, für höherwertig
halten.
Um ein dauerhaftes System zu schaffen, mit dem man „Niedere“
in den Gehorsam gegenüber vermeintlich elitären Forderungen zwingen kann,
bedarf es der Billigung der Opfer. Ihnen muss der Glaube eingeimpft werden, ihre
Pflicht, den Befehlen ihrer „Oberen“ zu folgen, entspringe einem
transzendentalen Prinzip. Sie müssen überzeugt sein, dass das Gewaltsystem, dem
sie unterworfen sind, sich aus Prinzipien rechtfertigt, die mit denen eines
gewöhnlichen Straßenräubers nichts gemein haben. Dass keine einzige der dazu
entwickelten Staatstheorien eine gewaltsame Beherrschung der Bevölkerung
rechtfertigen kann, ist ohne Bedeutung, solange nur die Beherrschten glauben,
sie würden dies tun.
Dieser naive Glaube an die ethische Notwendigkeit des
Beherrschtwerdens wurde ermöglicht durch viele Jahrzehnte der Konditionierung in
staatlichen Schulen, durch die Medien, durch Gerichte und andere staatlich institutionalisierte
Interessengruppen. Ohne eigenes Denken wird nachgeplappert, dass „wir“ die
Regierung sind, dass Politiker und Bürokraten „unsere“ Vertreter sind und wir
die Auftraggeber. Dabei ist es doch so leicht herauszufinden, dass diese
Auffassung an Wahnsinn grenzt: Möge bitte eine dieser nachplappernden Marionetten
mal beim Verteidigungsministerium anrufen und die Anweisung erteilen, die
Bundeswehr solle sich aus Afghanistan zurückziehen. Er wird sehr schnell die
bewusstseinserweiternde Erfahrung machen, dass er nicht zu denjenigen gehört,
die im Staat irgendetwas zu sagen haben.
Die relativ kleine Gruppe selbsternannter Elitärer, die
das Bedürfnis hat, über den Rest der Menschheit mittels Zwang zu herrschen, hat
das Konzept der Demokratie genutzt, um die „dunkle Seite“ der Beherrschten zu
aktivieren, nämlich die freiwillige Aufgabe des Bewusstseins individueller Bestimmung,
des überragenden Wertes der eigenen Person und eigenständiger unteilbarer Verantwortlichkeit
in einer Gemeinschaft. Das so entstandene Vakuum haben die Elitären,hauptsächlich durch Schulen und Medien, mit eigenen Botschaften von der
Notwendigkeit der Unterwerfung unter einen angeblich unfehlbaren
Mehrheitswillen und mit falscher Ethik gefüllt, um ihren eigenen Interessen zu
dienen, nicht aber der Menschheit im Allgemeinen. Solange Menschen der Illusion
der Demokratie erliegen, werden sie gezwungen sein, dem Diktat derer zu gehorchen,
die die Staatsmaschinerie kontrollieren. Sie machen sich vor, ihr Gehorsam sei
nur ein kurzfristiges Problem, das man durch konstruktive Tätigkeit innerhalb
des Systems beseitigen könne. Aber solch eine Haltung ignoriert die ins System
eingebauten Mechanismen, die jeden nicht den Interessen der Elitären dienenden
Wandel zuverlässig verhindern.
In der US-Komödie „Election“ von 1999 gibt es eine
wunderschöne Szene, in der der Demokratie eindrucksvoll die Maske vom Gesicht
gezogen wird. Darunter kommt eine Fratze zum Vorschein aus blanker, aggressiver
Gewalt, voller Verachtung gegenüber dem Mehrheitswillen, bar jeglicher Moral
außer derjenigen des eigenen Machterhalts. An einer High School findet die
Wahlkampagne für den Schülerpräsidenten statt. Wahlbewerber sind zum einen die
Schulschönheit, zum anderen der Spitzensportler der Schule und außerdem eine
nonkonformistische Schülerin, die sich durch die staatlich-schulische
Indoktrination nicht das selbständige Denken hat abgewöhnen lassen. Die
Wahlkampfreden der drei Bewerber finden in der Schulsporthalle vor den
versammelten Schülern und den Lehrern statt. Die Nonkonformistin ist als letzte
an der Reihe und stellt gleich zu Beginn die rhetorische Frage, was die Wahl denn
überhaupt bewirke. Nachdem sie zunächst ausgebuht wird, gewinnt sie mit jedem
weiteren Satz immer mehr Zustimmung und erntet schließlich begeisterten
Beifall. Sie stellt die Wahlprozedur als leeres Getue ohne irgendwelche Wirkung
bloß und erklärt, wenn sie gewählt würde, würde sie als Schülerpräsidentin gar
nichts tun, die Schüler in Ruhe lassen und die unnützen Wahlversammlungen
abschaffen, damit sich jeder statt dessen mit den Dingen beschäftigen könne,
die ihm wichtiger seien. Der Applaus zum Schluss ist überwältigend und sie hat
die Wahl schon so gut wie in der Tasche. Und dann passiert genau das, was das perfid-tyrannische
System der Demokratie in Wirklichkeit ausmacht: sie wird von der Liste der
Wahlbewerber gestrichen.
Wer nicht bereit ist, nach den Regeln des aktuell von den
Machteliten unter dem Arbeitstitel „Demokratie“ zur Verfügung gestellten
Systems von Befehl und Gehorsam zu denken und zu handeln, wird ganz schnell
ausgegrenzt, mundtot gemacht, wirtschaftlich vernichtet oder sogar physisch beseitigt.
Die US-Amerikaner gönnen sich schon seit einiger Zeit eine wöchentlichaktualisierte Kill-List. Da kann es nicht mehr allzu lange dauern, bis auch die
Europäer nachziehen. Und wer nicht bereit ist, seine Augen zu öffnen und das angeblich
so anbetungswürdige System der Demokratie als das zu erkennen, was es ist, darf
sich nicht wundern, wenn er gefragt wird, ob er wahnsinnig ist.
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Darum die beste Staatsform 1947 endgültig verboten wurde.
( Die Auflösung des preußischen
Staates wurde am 25. Februar 1947 durch den Beschluß
des allierten Kontrollrates getroffen.)
s.a. Die letzten Preußen
von Erik Lehnert
Wer die Euro-Rettungsparteien am 22. September zurück an die Macht befördert, sollte sich auf unangenehme Überraschungen gefasst machen.erklärt Bruno Bandulet:
"Das EUdSSR-Diktum für die europäische Einlagensicherung. Dann wird auch auf deutsche Spargelder zugegriffen, um maroden Banken in Südeuropa die Abwicklung zu ersparen".