„Doch die rechtliche Gleichstellung
macht bloß einen Teil des triumphalen
Aufstiegs aus. Die Anerkennung,
die Homosexuelle genießen, geht
weit darüber hinaus. Der Staat fördert
sie, die Gesellschaft buhlt um
ihre Gunst. Die Schwulen bestimmen
heute, wie über Schwule zu
denken und zu sprechen ist – und
vor allem, worüber man nicht
sprechen darf. Der Punkt scheint
erreicht, wo die Propagierung des
eigenen Lebensstils auf Kosten der
Meinungsäußerungsfreiheit ins Intolerante
kippt. Jüngstes Beispiel ist der
Fall von Carrie Prejean, die den Titel
einer Miss California wegen kritischer
Äußerungen zur Homo-Ehe
abgeben mußte. Längst haben die
Schwulen den Spieß umgedreht.“
Philipp Guth, Kultur- und Gesellschaftschef
des Schweizer Magazins
„Weltwoche“, in der „Welt“ vom 17.
Oktober